 So holt BEKO mehr Frauen in die IT-Branche – Geschäftsführerin Daniela Drakulic im Interview

Laut Sven Blumberg, Partner bei McKinsey & Company, führt der Mangel an Geschlechterdiversität in Europa zu erheblichen Nachteilen für Beschäftigte, Innovation und die europäische Gesellschaft. Er ist einer der Autoren der aktuellen Studie zum Thema „Weibliche Tech-Talentlücke: Nur 22% aller europäischen Tech-Jobs sind von Frauen besetzt“.

Bei Betrachtung relevanter Studierendenzahlen an der TU Wien wird klar, dass der Grundstein für den Frauenmangel im Tech-Sektor bereits in der Ausbildung gelegt wird: nur rund 17 Prozent der Informatik- und 12 Prozent der Software Engineering-Student*innen sind weiblich. Sind Frauen im Tech-Sektor tätig, so kämpfen Unternehmen damit, sie langfristig im Team zu halten: laut der National Science Foundation arbeiten nur 38 Prozent der Frauen mit Informatik-Abschluss in der IT, im Engineering-Bereich sind es rund 24 Prozent.

Es liegt also auch in der Verantwortung von Unternehmen, die IT-Arbeitswelt für Frauen attraktiv zu gestalten. Geschäftsführerin Daniela Drakulic gibt Einblicke in die BEKO Strategie zur Erhöhung des Frauenanteils in der Branche.

 

Q: Warum ist es der BEKO wichtig, die IT-Branche für Frauen attraktiver zu gestalten und den Frauenanteil zu erhöhen?

A: BEKO lebt von Kreativität, Vielfalt und Innovation, daher ist es uns ein großes Anliegen, unser Team so bunt wie nur möglich zu gestalten – dazu gehört auch ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Ohne die unterschiedlichen Persönlichkeiten, Werdegänge, Sichtweisen und Ideen, die unsere Mitarbeiter*innen täglich in ihre Arbeit einbringen, wären wir nicht da, wo wir heute sind – einer von Österreichs führenden Technologiedienstleistern.

Wie schon unser Firmengründer Peter Kotauczek gesagt hat: „Wir sind ein bunter Haufen von ITlern und Ingenieuren. Das zeichnet uns aus!“

 

Q: Wie sieht denn die Strategie der BEKO zur Erhöhung des Frauenanteils in der IT aus?

A: Unsere Strategie baut auf mehreren Ebenen auf. Jungen Mädchen wollen wir bereits möglichst früh die vielfältigen und spannenden Berufsbilder im Informatikbereich näherbringen. Wir arbeiten mit verschiedenen Schulen zusammen, an denen wir zum Beispiel technische Workshops oder Bewerbungscoachings veranstalten. Wir wollen damit zeigen, dass Jobs in der IT Spaß machen, zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten sowie hohe Flexibilität bieten und zudem noch zukunftssicher sind.

Außerdem ist es uns wichtig, Rahmenbedingungen für flexibles Arbeiten und New Work zu schaffen, um so Frauen nicht nur den ersten Einstieg, sondern auch das Verbleiben in der IT-Branche zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Home Office sowie individuelle Arbeits- und Gleitzeitmodelle sollen den individuellen Bedürfnissen unserer Mitarbeiter*innen Rechnung tragen; egal, ob Alleinerzieher*in, Student*in, Weltenbummler*in, Freigeist oder Patchwork-Family.

Darüber hinaus ist es ein großes Ziel, bei BEKO charismatische weibliche Role Models zu fördern, die für aktuelle und zukünftige Generationen als Vorbild dienen können. Weibliche Vorbilder in der IT sind leider immer noch stark unterrepräsentiert, sodass es für junge Mädchen und Frauen schwierig ist, sich mit der Branche zu identifizieren. Das wollen wir ändern.

Zusätzlich bilden und unterstützen wir intern sowie extern Netzwerke, die Frauen dazu ermutigen, den Schritt in die IT zu wagen – ob nun gleich zu Beginn der Karriere oder zu einem späteren Zeitpunkt.

Auch unseren bestehenden Mitarbeiter*innen aus allen Unternehmensbereichen bieten wir im Rahmen unserer BEKO Akademie die Möglichkeit, tiefer in die Welt der IT einzutauchen, wie z.B. im Kurs „Programmieren für Anfänger*innen“.

 

Q: Was macht das Unternehmen aktiv, um Mädchen und jungen Frauen die IT-Branche näher zu bringen?

A: Wie schon zu Beginn erwähnt, arbeiten wir im Rahmen unserer ausgewählten Schulpartnerschaften österreichweit mit zahlreichen Schulen aus dem technischen Bereich zusammen. Hier veranstalten wir regelmäßig spannende Workshops, z.B. im Bereich Projektmanagement, bieten Bewerbungscoachings an etc. So bringen wir den Schüler*innen nicht nur die BEKO selbst, sondern auch unsere vielfältigen Berufsbilder in der IT näher.

Im Rahmen des Wiener Töchtertags, der heuer am 27. April stattfindet, bieten wir jungen Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren die Möglichkeit, Einblicke in unseren Arbeitsalltag und unter anderem auch erste Programmiererfahrungen zu sammeln.

Wir möchten jedoch nicht nur Frauen am Beginn ihrer Karriere den Einstieg in die IT ermöglichen, sondern auch gezielt Frauen, die bereits im Erwerbsleben stehen und etwa Umschulungsprogramme oder Coding-Kurse absolviert haben, dazu ermutigen, sich bei BEKO zu bewerben.

 

Ausgewählte Initiativen in Österreich:

 

Quellen:

https://www.mckinsey.com/de/news/presse/europa-mit-grosser-talentluecke-bei-frauen-in-tech-jobs-technologieberufe-mint (Letzter Zugriff: 01.02.2023)

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/informatik-warum-frauen-die-it-branche-verlassen-18113200.html (Letzter Zugriff: 25.1.23)

https://itwelt.at/news/topmeldung/frauen-in-der-tech-statistik-die-harte-wahrheit/ (Letzter Zugriff: 25.1.23)

https://www.derstandard.at/story/2000133457206/wie-kommen-mehr-frauen-in-die-it-branche (Letzter Zugriff: 25.1.23)

https://blog.hrsummit.at/2022/09/07/herausforderung-it-fachkraeftemangel-womeninict-fuer-mehr-frauen-in-der-it-branche/ (Letzter Zugriff: 25.1.23)

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